Spezialisierte VERA Experten mit unterschiedlichem Hintergrund trafen sich in Berlin zum Austausch ihrer aktuellen Ergebnisse
Ein Jahr nach dem allersten Workshop zum Thema Bioaerosole traf sich die VERA Arbeitsgruppe nun erneut am Donnerstag, den 17. Mai 2018 in Berlin. Die eintägige Veranstaltung bot die Möglichkeit, die aktuellen Studienergebnisse aus Deutschland und den Niederlanden auszutauschen sowie die umfassende Literaturstudie von Dr. Marcus Clauss zu diskutieren. Die Teilnehmer setzten sich sowohl aus Experten auf dem Gebiet der Umweltwirkungen (Emission) als auch solchen mit einer Spezialisierung in der Arbeitsmedizin oder der Gesundheit von Anwohnern (Immission).
Wegen der unterschiedlichen Ansätze bei Emissionen und Immissionen, gibt es auch bei den Messmethoden gewisse Besonderheiten. Momentan bestehen trotz ihrer hohen politischen Bedeutung kaum gesetzliche Anforderungen in den Ländern, die hierzu eingehalten werden müssten. Noch immer sind einige offene methodische Fragen ungeklärt, wie beispielsweise die richtige Messmethode für Bioaerosole zum Leistungsvergleich von Technologien, wie sie bei VERA üblich sind. Dies gilt auch für die Wahl des korrekten Messparameters: Sollte also die Zahl koloniebildender Bakterien, die Gesamtzellzahl oder eher Endotoxine untersucht werden? Für die Emissionsmessung von Bakterien in Bioaerosolen gibt es einige VDI Richtlinien. Jedoch ist bislang nur eine Dosis-Wirkungsbeziehung für Endotoxine nachgewiesen worden.
Gemäß dieser Arbeitsgruppe ist es noch immer zu früh, Bioaerosol-Messungen in ein VERA Prüfprotokoll aufzunehmen. Neben dem intensiven Informationsaustausch unter den Experten, sind weitere Untersuchungen, insbesondere Feldversuche zu Emissionen, notwendig.